Freitag, 25. Januar 2013

Die Bambusprinzessin

Da sich auch jemand etwas neues zu "Märchen und Mythen" gewünscht hat, möchte ich euch heute das Märchen der Bambusprinzessin vorstellen. Ich bin vor einigen Monaten darauf gestoßen, finde die Version, die ich hatte, aber leider nicht wieder .__." Von denen, die ich jetzt gefunden habe, fand ich diese hier (die Längste... 'tschuldigung ^-^") am besten. Also viel Spaß dabei, auch wenn es irgendwie traurig ist ^-^"

"Die Bambusprinzessin, ein japanisches Märchen

Es leben einmal ein alter Mann und seine Frau allein in der Nähe eines Bambushain. Jeden Tag ging der Alte in den Hain um Bambus zu hauen, denn daraus fertigten er und seine Frau schöne Körbe und andere nützliche Dinge, die sie verkauften und womit sie ihren Lebensunterhalt bestritten.
Eines Tages nun, als der Alte den Hain betrat, sah er schon von Ferne einen besonders schönen großen Bambus, der wie von innen heraus strahlte, von so viel Schönheit ergriffen, schnitt der Mann den Bambus vorsichtig ab und was war er erstaunt, als er im Inneren des Bambus ein wunderschönes Kind, ein Mädchen sitzen sah.
Er nahm das kleine Mädchen auf den Arm und eilte zu seiner Frau nach Hause: „Guck mal, was ich im Bambushain gefunden habe“ und so erzählte er wie er das kleine Mädchen in dem leuchtenden Bambus entdeckt hatte.
Das Mädchen war so schön und die beiden Alten so glücklich nun am Ende ihres Lebtages doch noch ein Kind bekommen zu haben, das sie es bei sich behielten und „Bambusprinzessin“ nannten.

Jeder Tag war von da an eine Freude für die Beiden, denn wenn sie ihre liebliche schöne Tochter ansahen, viel alle Mühsal und Plage von ihnen ab und sie erfreuten sich ihres Lebens. Auch fand der alte Bambusschnitter immer öfter Goldstücke in dem Bambus, so dass er für sich und seine kleine Familie ein schöneres Haus bauen konnte.
Das Mädchen wuchs zu einer Schönheit heran und bald kamen die ersten Freier, um um ihre Hand zu bitten. Der Alte jedoch wollte das Mädchen noch nicht verheiraten, denn es war noch viel zu jung.
Zum Schluss blieben fünf Freier über, die trotz Wind und Wetter jeden Tag am Haus der Bambusprinzessin erschienen. Das Mädchen verspürte aber auch noch keine Lust zu heiraten und erbat sich von ihrem Ziehvater den Männern Aufgaben stellen zu dürfen und der jenige von ihnen, der seine Aufgabe erfüllte, den würde sie heiraten.
Die Prinzessin nannte fünf schwer zu finden Raritäten, die die Männer für sie suchen sollten.
Der Erste sollte ihr den Steinpokal des Buddha, der in Indien zu finden war besorgen. Der Zweite sollte ihr den Goldbaum mit Früchten aus Edelsteinen bringen. Der Dritte sollte ihr den Pelz der Sonnenmaus aus China besorgen, von dem Vierten wollte sie den fünffarbigen Edelstein, den er am Halse eines Drachen finden würde und der Fünfte zu guter Letzt sollte ihr aus einem Schwalbennest eine Kaurischnecke bringen. Von all diesen Dingen hatte noch nie jemand gehört und die Fünf machten sich leicht entmutigt, aber gewillt die Dinge auf die eine oder andere Weise herbeizuschaffen auf ihren Weg.
Als Erster kehrt der junge Mann mit dem steinernen Pokal zurück, aber er hatte nicht die lang beschwerlich Reise ins ferne Indien unternommen um an den Pokal zu gelangen, sondern aus einem Schrein in der Nähe von Kyoto den Pokal entwendet. Die Prinzessin erkannte den Betrug und konnte leichten Herzens denBewerber ablehnen.
Der Zweite Bewerber hatte genug Geld, um erst gar nicht auf eine beschwerliche Reise gehen zu müssen und ließ von einem Juwelier einen Goldbaum mit Edelsteinen anfertigen, diesen präsentierte er sodann der Bambusprinzessin als den legendären Goldbaum. Oh, was war sie verzweifelt, sah es doch so aus, als ob sie den jungen Mann nun heiraten müsste, aber da kam ihr der Zufall zur Hilfe. Wie sie noch hin und her überlegte, auf welche Weise sie den Jüngling abweisen könnte, erschien der besagte Juwelier und wollte seine Rechnung bezahlt haben, so dass der Schwindel herauskam und die Prinzessin auch den zweiten Kandidaten ihrer Freier abweisen konnte.
Der Dritte heiratswillige hatte mit viel Geld einen Händler beauftragt ihm aus China einen Pelz der Sonnenmaus mitzubringen. Er bekam auch einen wunderschönen Pelz, den er der Prinzessin präsentierte. Wieder griff das Mädchen zu einer List, denn sie behauptete, dass das Fell der Sonnenmaus nicht brennen könnte und so warfen sie es ins Feuer, aber zur Scharm und zum Ärger des jungen Mannes verbrannte das wunderschöne Fell und die Prinzessin lehnte auch diesen Freier ab.
Der Vierte sollte, wie berichtet den fünffarbigen Edelstein vom Hals eines Drachen holen. Er war nicht so reich wie die anderen und machte sich selber auf den Weg den Drachen zu suchen. Seine Reise führte ihn in gefährliche und abenteuerliche Gegenden und er konnte mehrmals nur mit knapper Not dem Tode entkommen. Seine Reise wurde so schlimm, das er völlig entkräftet nach Hause zurückkam und über alle Abenteuer den Grund für seine Reise und die Prinzessin vergessen hatte.
Nun blieb nur noch der fünfte junge Mann über. Er suchte sämtliche Schwalbennester ab, derer er habhaft werden konnte und schließlich fand er ein Gebilde, was wie ein Kaurischnecke aussah. Hoch erfreut überbrachte er den Gegenstand der Prinzessin. Doch wie peinlich war es ihm, das es sich bei näherem betrachten um getrockneten Schwalbenkot handelte. Zerknirscht verließ auch der fünfte Heiratsanwärter die Prinzessin. Diese war über glücklich, musste sie jetzt doch nicht heiraten.
Von all dem erfuhr der hoch wohl geborene Kaiser und er wollte nun selber dies wunderschöne junge Frau sehen.
Er besuchte das Haus des alten Bambusschnitters und sah im Garten die Bambusprinzessin. Sofort war er eingefangen von ihrer Schönheit und bat sie mit ihm in seinen Palast zu kommen. Der Prinzessin war bewusst, dass sie dem Kaiser nichts vormachen konnte und erzählte ihm die Wahrheit: Sie konnte auf der Erde niemanden heiraten, weil sie nicht von dieser Welt war, sondern ein Kind des Mondes und dass sie nur für begrenzte Zeit auf der Erde sein würde.
Traurig ging der Kaiser zurück in seinen Palast, aber vergessen konnte er das wunderschöne Mädchen nicht.
Es wurde Sommer und das Mädchen wurde immer stiller und trauriger, auf die Fragen ihrer Zieheltern mochte sie nicht antworten, was diese um so mehr bedrückte.
Nun schließlich im August einen Tag vor Vollmond saß das Mädchen wieder traurig im Garten und guckte weinend zum Mond empor. Da wurde es den beiden Alten zu viel und sie redeten solange auf ihre geliebte Bambusprinzessin ein, bis sie ihnen den Grund für ihre Traurigkeit nannte: „ Wie ihr sicher schon die ganzen Jahre geahnt habt, bin ich nicht von dieser Welt, ich stamme vom Mond und in diesem Monat wenn sich der Mond ganz rundet muss ich zurückkehren. Morgen beim Vollmondlicht werden die Mondleute kommen und mich holen. Ich war sehr glücklich bei euch, aber ich muss jetzt lebe wohl sagen, wenn ich auch lieber bei euch bleiben würde.“
Hart trafen die Worte die beiden Alten und  sie kamen zu dem Schluss den Kaiser um Hilfe zu bitten, so dass seine Krieger die Bambusprinzessin beschützen würden und ihr geliebtes Mädchen nicht von ihnen genommen werden würde.

Der Kaiser willigte sofort ein, hatte er das Bild des schönen Mädchen doch noch immer im Herzen. Die Krieger des Kaisers umringten das Haus des Alten Bambusschnitters, und sogar auf dem Dach saßen sie um zu verhindern, das die Mondnymphen die Prinzessin zu sich holten. Aber es half nichts. Kaum erschienen die Mondnymphen, strahlten sie ein solche Helligkeit aus, dass die Krieger geblendet und überwältigt von dem Anblick ihre Waffen nicht benutzen konnten.
Auch die Bambusprinzessin konnte sich der Magie der Mondnymphen nicht wiedersetzen und verließ das Haus. Ein letztes Mal sprach sie zu den beiden Alten, die die ganzen Jahre hindurch so gute Eltern für sie waren: „Ich muss jetzt gehen, aber ich werde eure Liebe zu mir nie vergessen, ihr wart immer gut zu mir und es soll auch in Zukunft kein Mangel bei euch herrschen“
Kaum hatte sie ihren Satz beendet, da warf einer der Nymphen einen Mondkimono aus strahlenden Licht über Sie und von da an konnte die Bambusprinzessin sich an ihr Leben auf Erden nicht mehr erinnern und ging freudig mit ihren Mondbrüdern und Schwestern mit.
Die Alten blieben alleine auf der Erde zurück, aber das Versprechen der Bambusprinzessin sollte sich erfüllen, denn immer wenn der Alte im Hain Bambus schnitt, dann fand er Edelsteine, Brokat und andere wertvolle Dinge, die er verkaufen konnte und sie litten keine Not bis an ihr Lebensende."
PS: An der Seite gibt's eine neue Umfrage, weil ja Rezepte gewünscht wurden c:
Ich habe mal drei einfache Sachen zur Auswahl gestellt, weil ich die demnächst sowieso mal für Bentos ausprobieren wollte. Wenn ihr einen anderen Vorschlag habt, schreibt's mir doch bitte in einem Kommentar (:

4 Kommentare:

  1. http://change-what-you-can.blogspot.de/2013/01/blogvorstellung-little-otaku.html

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  2. Irgendwie erinnert mich "Die Bambusprinzessin" an die Sage von Prinzessin Kaguya, oder irr' ich mich? o.o'

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    1. Da ich davon noch nicht gehört habe, hab ich mal gegooglet:
      "Prinzessin Kaguya" ist ein Manga, der als Grundlage tatsächlich dieses Märchen (das ich unter diese Titel kenne, aber wohl auch als "Legende vom Bambussammler" bekannt ist) hat. Also wird sich das natürlich hier und da überschneiden :D Fast die gleiche Sage habe ich übrigens auch unter diesem Titel auf einigen Seiten gefunden ^-^ Es ist also praktisch alles das Selbe, nur mit verschiedenen Titeln, was wir, denke ich mal, auf die Übersetzungen schieben können ^-^

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Ich würde mich sehr über Verbesserungsratschläge und Vorschläge für weitere Themen freuen. Tut euch keinen Zwang an °-^

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