Montag, 29. Oktober 2012

Briefe aus Japan #5

Happy Halloween!
Ich weiß, ich bin 2 Tage zu früh dran, aber heute kam wieder mal ein Brief, und da manches daraus zum Thema passt, wollte ich das heute schon mit euch teilen ^__^


(Das Bild ist ein bisschen dunkel, entschuldigt ^__^" Aber sind die nicht niedlich? *__*)

Sie erzählte mir jedenfalls, dass Halloween auch in Japan gefeiert wird, was mich irgendwie ziemlich überrascht hat ^__^" Aber sie sagte, es geht mehr um's verkleiden und um die schaurige Atmosphäre. Es werden Partys gefeiert, auch an öffentlichen Plätzen wie Kaufhäusern zum Beispiel gibt es manchmal Events, und dekoriert wird auch fast überall. Nur das von Haus zu Haus ziehen und nach Süßigkeiten betteln ist dort nicht üblich.

Außerdem hatten wir uns noch über Schuluniformen unterhalten, wozu sie mir diese süße 'Erklärung' gezeichnet hat:


(Wieder so dunkel,, tut mir Leid ^__^")

Das war's jedenfalls erstmal wieder, entschuldigt, dass es nur so wenig ist ^__^"
Ich hätte mir überlegt, auch mal was über das japanische Schulsystem zu schreiben. Würde euch das interessieren?

Mata ne,
 und Sabi ^__^

Sonntag, 21. Oktober 2012

3/11 tagebuch nach fukushima


Ich weiß, der letzte Post ist schon wieder etwas her. Tut mir Leid ^-^""
Heute möchte ich jedenfalls das Buch "3/11 tagebuch nach fukushima" vorstellen, das eine Art Gemeinschaftsprojekt von Yuko Ichimura und Tim Rittmann ist.
Erschienen ist das Taschenbuch bei Carlsen und kostet € 12,90.
Yuko Ichimura schrieb und zeichnete nach der Atomkatastrophe ihre Erlebnisse in einem Online-Tagebuch auf, das von Tim Rittmann ins Deutsche übersetzt und für regelmäßige Beiträge für das SZ-Magazin aufbereitet wurde. Ichimura-san kommt aus Tokyo und berichtet auch von dort, und selbst, wenn es eine ganze Strecke vom Atomkriesenherd Fukushima entfernt ist, sind die Ängste vor radioaktiver Strahlung und die Auswirkungen der Erdbeben und des Tsunamis dort allgegenwärtig.
Gleich am Anfang des Buches sind die Erlebnisse des ersten und schlimmsten Tages der Katastrophe in Comicform aufgezeichnet, danach folgt ein kurzer Prolog, und dann kommen die Eintragungen für die einzelnen Tage (die später auch teilweise zusammengefasst sind). Zu jedem Tag gibt es eine illustrierte Seite. Ein ergreifender Epilog und eine Gedenkseite schließen das Buch ab.

Die Einträge sind sehr persönlich, ehrlich und bringen einen zum Nachdenken. Man erfährt etwas über ihren Alltag und ihre Gedanken, aber auch über die ihrer Mitmenschen. Man sieht, wie unterschiedlich die Leute auf so etwas reagieren und in wie weit die Auswirkungen wirklich so sind, im Gegensatz zu dem, was wir hier durch unsere Medien erfahren haben. Bemerkenswert ist außerdem, wie dieses Ereignis das ganze Land zusammenzuschweißen scheint. Ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen, das so ein Zusammenhalt in Deutschland möglich wäre.

Ich kann das Buch nur jedem wärmstens empfehlen, der sich für das Thema interessiert.

Samstag, 6. Oktober 2012

Feste und Feiertage #4: "Hanami"

"Hanami" bedeutet übersetzt so viel wie "Kirschblütenschau" und wird zwischen März und Mai gefeiert. Die große Zeitspanne richtet sich danach, wann die Kirschblüten denn blühen, und das ist von Jahr zu Jahr und vor allem von Norden nach Süden sehr unterschiedlich. Wenn es dann aber endlich so weit ist, verfolgt das ganze Land im Fernsehen akribisch den Verlauf der Blütezeit, so wie bei uns das Wetter (ungelogen Oo).
Es wird über den Stand der Blüten berichtet und wann wohl die besten Tage sind, um Hanami zu feiern. Denn auch, wenn die Spanne eigentlich so groß ist, blühen die Kirschblüten nur ungefähr eine Woche .___.

Die eigentliche Aussage des Hanami ist es, die wunderschönen Blüten in einem Moment der Ruhe zu genießen. Die "Ruhe" kann man allerdings leider kaum mehr wörtlich nehmen, denn in dieser kurzen Zeit ist ganz Japan auf den Beinen, und dabei noch ein lauschiges Plätzchen unter einem der begehrten Kirschblütenbäume zu finden ist schon ein Kunststück ^__^"
Aber genau das ist zur Tradition geworden: mit der Familie oder mit Freunden unter den wunderschönen, rosa Blüten zu picknicken ^__^


Um sich einen guten Platz zu sichern, wird dieser übrigens schon am Vorabend mit einer blauen Plane abgeklebt und mit einem Namensschild versehen, oder (das ist gerade in Studentenkreisen sehr üblich) der jüngste Erwachsene der Gruppe muss schon früh morgens einen Platz suchen und ihn den ganzen Tag bewachen, denn gefeiert wird er am späten Nachmittag oder abends ^__^
Jeder bringt für dieses Picknick etwas zu Essen und zu Trinken mit, und dann wird gefeiert. An vielen "Versammlungsorten" gibt es übrigens auch viele kleine Stände, falls also jemand etwas vergessen hat oder man einfach Nachschub braucht, findet man dort sicher etwas Leckeres ^__^

Hanami wird übrigens nicht nur in Japan gefeiert, auch in Deutschland kann man in den Genuss dieses tollen Festivals kommen, etwa in Hamburg oder in Düsseldorf. Sollte ich es irgendwann mal schaffen, sowas zu besuchen, berichte ich natürlich ^__^

Quellen:
Wikipedia

Botschaft von Japan in Deutschland
Budoten Blog

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